Kreuztal. Den Titel „Kammersiegerin, bzw. Kammersieger“ haben Joelle Schneider, Moritz Eigner und Carl Leon Gebauer bereits in der Tasche. Durch ihre ausgezeichneten Leistungen hat die 19-jährige Joelle Schneider aus Wenden, die ihre Ausbildung als Straßenbauerin bei der Firma Heinrich Weber Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. KG in Siegen absolviert hat, mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen. Genauso wie der 23-jährige Moritz Eigner aus Bad Berleburg. Er hat im Rahmen des Dualen Studiums Bauingenieurwesen das Maurerhandwerk bei Berge-Bau GmbH & Co. KG in Erndtebrück erlernt und zeigt mit seiner Bestleistung, dass der Kammerbezirk Arnsberg die Fachkräfte von Morgen auf den Arbeitsmarkt bringt. Auch Carl Leon Gebauer aus Halver, der sich bei dem Plettenberger Bauunter-nehmen F. W. Meier GmbH als Beton- und Stahlbetonbauer hat ausbilden lassen, ist kürzlich im Rahmen einer Feierstunde im Aus- und Weiterbildungszentrum Bau in Kreuztal-Fellinghausen geehrt worden. „Sie haben sich diesen Titel durch ihre besonderen Leistungen verdient. Mit dem Handwerk kann man Großes bewegen, dazu brauchen wir aber Fachkräfte wie Sie es sind“, betont Heiko Schmid. Der Technische Geschäftsführer des AWZ Bau ist sichtlich stolz auf die drei jungen Nachwuchskräfte. Immerhin sei im Ausbildungszentrum in Fellinghausen auch ein großer Teil der Fähigkeiten vermittelt worden.
„Ihr habt viel erreicht. Ihr könnt nur gewinnen und so eine Chance bekommt ihr nur einmal im Leben“, erklärt Thomas Rademacher, Ausbilder im AWZ Bau. „Ihr habt bei eurer Gesellenprüfung schon hervorragende Leistungen gezeigt. Glaubt an eure eigenen Stärken und kämpft bis zur letzten Minute. Am Ende entscheiden Zollstock, Wasserwaage und die geforderten Maße“, so Rademacher. Neben der Gratulation gab es im Rahmen der Feierstunde eine signierte Wasserwaage und einen gläsernen Pokal.
Doch mit dem Titel Kammersieger allein möchten sich Joelle Schneider, Moritz Eigner und Carl Leon Gebauer noch nicht zufriedengeben. Sie möchten den Weg der Herausforderungen und des Messens mit anderen Gesellinnen und Gesellen noch weiter gehen. Am 28. September geht Moritz Eigner beim Landeswettbewerb als Maurer in Düsseldorf-Wesel an den Start. Carl Leon Gebauer will am gleichen Tag in Bielefeld als Beton- und Stahlbetonbauer beim Landeswettbewerb Höchstleistungen abrufen, um mit möglichst vielen Gesamtpunkten zu glänzen. Selbst wenn Joelle Schneider noch ein wenig mehr Zeit hat, bis sie am 14. Oktober in Aachen als Straßenbauerin beim Landeswettbewerb antritt, ist sie schon ein wenig aufregt. „Ich habe einfach vor, Gas zu geben und eine gute Arbeit zu leisten. Auch wenn man beim Landeswettbewerb nicht gewinnt, haben wir es wenigstens versucht“, so die 19-jährige Sauerländerin.
Mit unterschiedlichen Ambitionen gehen die Drei mit ihrem ersten Erfolg um. „Bis jetzt bin ich noch entspannt. Vor der Abschlussprüfung war ich aufgeregter. Dass ich mauern kann, weiß ich ja. Jetzt geht es nur noch um Zusätzliches und um den Spaßfaktor“, erzählt Moritz Eigner. Und auch Carl Leon Gebauer zeigt sich sichtlich souverän. „Noch ist die Aufregung ganz okay. Von ein paar Bauteilen habe ich sogar schon geträumt. Mein Motto ist, dabei sein ist alles. Ich werde alles geben, was ich draufhabe, und sehe es als eine Ehre, dabei sein zu dürfen“, so der 22-Jährige aus Halver im Märkischen Kreis.
Auch Daniel Helmig spricht als Lehrlingswart der Bauinnung Westfalen-Süd ein Grußwort, in dem er betont: „Außergewöhnliche Leistungen verdienen außergewöhnliche Beachtung und Bewunderung. Sie haben in besonderer Weise Talent, Leidenschaft und Leistungsbereitschaft gezeigt und sich die Anerkennung verdient“, so Helmig. „Wer seine Ausbildung so exzellent abgeschlossen hat, der braucht sich um seine berufliche Zukunft keine Sorgen zu machen. Ausbildung ist der Königsweg in der Nachwuchsförderung und der Fachkräftesicherung“, fügte Helmig hinzu. Er dankte vor allem auch den vielen Ausbildern in den Handwerksbetrieben, berufsbildenden Schulen sowie dem Team des AWZ Bau.
Text und Foto: Kai Osthoff