Anfang 2016 haben die Bundesagentur für Arbeit und der Zentralverband des Deutschen Handwerks gemeinsam die Initiative „Perspektive für junge Flüchtlinge im Handwerk“ (PerjuF-H) ins Leben gerufen. Ziel der Maßnahme ist es, junge Flüchtlinge an den Ausbildungsmarkt heranzuführen und ihnen Einblicke in verschiedene Berufsbilder zu ermöglichen. In Siegen-Wittgenstein und Olpe wird dieses Projekt durch das Aus- und Weiterbildungszentrum Bau in Fellinghausen umgesetzt.
Gestartet wurde das Projekt am 1. Juni 2016 im AWZ Bau mit zehn jungen Männern, alle zwischen 19 und 24, die aus Nigeria, Afghanistan, Guinea, Pakistan, Mali und Syrien hier in die Region geflüchtet sind.
Im Rahmen des Abschlusses dieses Projektes trafen sich am 25. November Frau Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Horst Grübener, Geschäftsführer, sowie Christian Niedermeyer, Projektleiter, und Frank Bäumer, Projektausbilder des Aus- und Weiterbildungszentrums Bau, um dieses vielversprechende Projekt zu beenden.
In den vergangenen sechs Monaten haben die jungen Geflüchteten Einblicke in verschiedenste handwerkliche Tätigkeiten bekommen und beschäftigten sich dabei unter anderem mit Sicherheitsaspekten, Werkzeugen, Werkstoffen und Arbeitstechniken. Des Weiteren erhielt die Gruppe eine vertiefende Sprachförderung und Hilfestellung beim Erlernen und Vertiefen ihrer mathematischen Fähigkeiten. Bildungsprojektleiter Christian Niedermeyer und Projektausbilder Frank Bäumer waren begeistert über die Motivation, Einsatz, Fleiß und die gegenseitige Wertschätzung in der Gruppe. Das Interesse, sowohl am Spracherwerb als auch im Handwerk und das soziale Miteinander war bei allen jungen Männern überdurchschnittlich hoch.
Während der betrieblichen Phase konnten die jungen Flüchtlinge erste Berufserfahrungen sammeln, bereits Erlerntes anwenden und den Arbeitsalltag in einer Firma hautnah miterleben. „Die Firmen waren fast ausschließlich begeistert von den Teilnehmern und haben die Bereitschaft angedeutet, ihnen ein Langzeitpraktikum anzubieten. Darüber hinaus können sich sieben Unternehmen vorstellen, ihrem Praktikanten in 2017 eine Ausbildung zu ermöglichen“, freut sich Horst Grübener, Geschäftsführer des AWZ Bau. „Die Teilnehmer haben aufgrund ihrer bemerkenswerten Motivation und ihrer positiven Haltung eine Perspektive und Förderung verdient und wir freuen uns über die Erfolge dieses Projektes“.
Die jungen Flüchtlingen werden über den Integration Point weiterhin betreut und auch im AWZ Bau stünden die Türen offen, versicherte Horst Grübener.
Für die nächste Projektgruppe hat bereits am 01.12.2016 der neue PerjuF-H Lehrgang begonnen und befindet sich im Moment in einem intensiven Sprachblock.